Ineinandergreifende Berufe

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Unser Team ist interdisziplinär aufgestellt und umfasst

Die Aufgaben des Tierarztes: Bewegung heilen

Wenn Sie den Tierarzt rufen, wird er vor Ort zuerst einmal die Frage klären, ob eine Lahmheit oder eine Bewegungsstörung vorliegt. Damit stellt er die Weichen für folgende komplementärmedizinische und/oder schulmedizinische Diagnostik und Therapie. Aber häufig liegen Lahmheiten und Bewegungsstörungen gleichzeitig vor, was die Sache unter Umständen komplizierter gestaltet. Im besten Falle zieht der Tierarzt von sich aus einen versierten Trainer hinzu, um von Anfang an das "Gesamtsystem Pferd und Reiter" zu behandeln. Im Zweifelsfall wird dann noch ein guter Sattler oder Hufschmied gefragt. Denn niemand kann glaubwürdig für sich in Anspruch nehmen, alle Bereiche von Tiermedizin, Reitlehre, Hufbeschlag, Ausrüstungskunde, Humanmedizin perfekt zu beherrschen.

In jedem Fall ist der Tierarzt Ihr erster Ansprechpartner, er koordiniert gegebenenfalls das Team. Gut zu wissen: Sie erreichen uns im Notfall rund um die Uhr.

Die Aufgaben des Trainers: Bewegung korrigieren

Auf allen Turnieren und Veranstaltungen gibt es Pferde, die aufgrund von Schmerzen und steifen Gliedern weniger leisten, als sie könnten. Oft wird viel Zeit und Geld eingesetzt, um die Ursachen herauszufinden und zu beheben. Dann kommen Schmerzmittel und Muskelrelaxantien zum Einsatz, "orthopädische" Sättel oder Ruhezeiten im Stall. Manchmal gelingt es, das Leiden mit diesen Methoden aus der Welt zu schaffen; häufig jedoch werden die Symptome nur kurzfristig abgeschwächt. Ein professioneller Trainer sieht nicht nur die akute Situation Ihres Pferdes, sondern bewertet seine ganzheitliche Bewegung – auch und gerade wenn Sie reiten. Mit dieser systematischen Vorgehensweise erreichen und heilen wir Krankheitsbilder, die konventionellen Behandlungsmethoden bisher trotzen.

Die Aufgaben des Hufschmieds: Bewegung optimieren

Jedes Pferd hat einen individuellen Bewegungsablauf, den es zu erkennen und zu fördern gilt. Das gelingt nur in Zusammenarbeit mit Reiter, Besitzer, Tierarzt und Chiropraktiker. Leider gibt es zahlreiche Gründe, warum sich ein Pferd nicht natürlich bewegt. Bei vielen Krankheiten kann der Hufschmied Schmerzen lindern und Bewegung wieder ermöglichen. Dies ist möglich durch spezielle individuelle Korrekturmaßnahmen oder Beschläge bei zum Beispiel:

  • akute und chronische Hufrehe
  • Spat
  • Erkrankungen der Hufrolle
  • Sehnenproblematiken
  • und vieles mehr

Die Aufgaben des Sattlers / Ausrüsters: Bewegung unterstützen

So, wie eine gute Ausrüstung jede Wanderung unterstützt, so kann auch ein guter Sattel das Reiten unterstützen – oder eben auch behindern. Und das gilt für jedes Detail Ihrer Ausrüstung. Meist muss es nicht einmal das Teuerste sein, aber immer sollte es passend für das Reiter-Pferd-Paar sein. Das bedingt zwingend, dass der Sattel nicht aus dem Katalog oder einer Internetauktion kommt, sondern individuell für Sie und Ihr Pferd ausgesucht wird. Nicht jeder Muskelzustand des Pferdes eignet sich zur Anpassung eines neuen Sattels. Gegebenfalls ist es unerlässlich, vor der Neuanpassung mit vorhandenem Ausrüstungsmaterial zu improvisieren, bis eine entsprechende Muskelgrundlage geschaffen ist, die eine Neuanpassung erlaubt. Nur so kann häufig gewährleistet werden, daß nicht schon nach kurzer Zeit ein erneuter Sattelkauf notwendig wird.

Gemeinsam mit Tierarzt und Trainer finden wir die optimale Ausrüstung – ganz nach Ihren Zielen, Ihren Wünschen, Ihrem Geldbeutel und nicht zuletzt auch nach Ihrem Geschmack.

Die Aufgaben des Humanphysiotherapeuts: Bewegung ermöglichen

Im Gegensatz zu allen anderen Sportarten setzt sich die Physiotherapie im Reitsport erst langsam durch. Das ist umso erstaunlicher, als nirgendwo mehr Muskeln und Gelenke bewegt werden als beim Reitsport.

Wo Physiotherapie angewandt wird, zeigen sich regelmäßig und schnell Erfolge – auch und gerade vorbeugend bei der Verbesserung, Schadensbegrenzung und Prävention von Störungen. Das gilt für den Bewegungsapparates des Reiters wie auch für den des Pferdes. Denn nicht selten kommt es durch Beweglichkeitsstörung und Asymmetrie (Beckenschiefstand, Skoliose) des Reiters zu Verspannung der Pferde-Muskulatur, einseitigen Belastungen und zu Schmerzen. Diese Fehlhaltungen können sich auf den Bewegungsapparat des Pferdes übertragen und negative Folgen für beide haben. Physiotherapie führt zu einer gute und entspannten Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter.